Kultur
Nur die rund 15 km breite Straße von Gibraltar trennt Marokko am nördlichsten Punkt des Landes vom spanischen Festland und damit von Europa. Trotz seiner geringen Größe weist Marokko viele interessante Landschaftsformen auf, weite Sandsteinhochflächen, schroffe Gebirgsketten bis über 4.000 m Höhe und Wadis sowie hohe Sanddünen in der Wüste.
Die lange und bewegte Geschichte Marokkos mit Berbern, Phöniziern, Römern und Arabern hat eine Vielzahl uralter Siedlungen und Handelsstädte mit großen Befestigungsanlagen hinterlassen, so dass neben der Landschaft auch die Bauwerke sehenswert sind; durch Bahn- und Buslinien sind alle größeren Ortschaften und Städte gut mit einander verbunden.
Tanger
Für viele Urlauber, die mit dem Schiff anreisen, ist Tanger die erste Stadt auf marokkanischem Boden. Im Zentrum der Medina (Altstadt) befindet sich der Markt „Grand Socco“; er ist ein idealer Ort, um für die Weiterreise einzukaufen. Einen Besuch wert sind auch die Mendoubia-Gärten, der Sultanspalast im maurischen Stil und das Tor der „Großen Moschee“.
Casablanca
Casablanca an der Atlantikküste ist die größte Stadt des Landes und Wirtschaftszentrum mit einem der wichtigsten Seehäfen Afrikas. Das bekannteste Bauwerk ist die weltweit zweitgrößte Hassan-II.-Moschee (nur die Moschee in Mekka ist noch größer), ihr Minarett ist mit 210 m das höchste der Welt.
Küstenstädte mit traumhaften Stränden
Die Küstenstädte Essaouira und Agadir sind wegen ihrer Sandstrände beliebte Urlaubsorte; Taroudant westlich von Agadir besitzt noch eine Stadtmauer mit 7,5 km Länge und wird aufgrund der ähnlichen baulichen Struktur auch als „Mutter von Marrakesch“ bezeichnet. Die Mittelmeerküste Marokkos ist oft felsig und buchtenreich; schöne Sandstrände findet man bei Tétouan, Al-Hoceima und Smir/Restinga. Kilometerlange Strände mit feinem Sand gibt es an der Atlantikküste bei Essaouira und Agadir, die besten sind Sidi Kaouki, Cap Tafelney, Lalla Fatna, Taghazoute und natürlich Paradise Plage.
Die vier Königsstädte
Die Hauptstadt Rabat gehört neben Fès, Meknès und Marrakesch zu den Königsstädten Marokkos; sie liegt am Atlantik, während die anderen drei Städte im Hügelland des Atlas-Gebirges zu finden sind. Charakteristisch für Rabat sind große Torbauten wie das Haupteingangstor der Kasbah Oudaias aus dem 12. Jahrhundert oder das Tor der Winde; sehenswerte Bauwerke sind auch der Königspalast, der 44 m hohe Hassanturm und das Mausoleum von Mohammed V. Salé, entspannend ist ein Besuch der Andalusischen Gärten und der Gärten von Chellah. Die ehemalige Hauptstadt Fès wurde im 8. Jahrhundert gegründet und ist die älteste Königsstadt; Hauptsehenswürdigkeiten sind u.a. der Königliche Palast, der Place Nejjarine und die Karaouine-Moschee aus dem Jahr 859. Der riesige Markt von Fès besteht aus einem labyrinthartigem Gewirr von Gassen, so dass man ihn nur mit einem ortskundigen Führer besuchen sollte. Die Königsstadt Meknès wird von einer 16 km langen Stadtmauer umgeben; die alten Prunkbauten sind fast unzerstört und bis heute erhalten geblieben, so dass die gesamte Stadt sehenswert ist. Durch das mit Mosaiken verzierte Stadttor „Bab el Mansour“ gelangt man zu dem Markt (Souk), für den Meknès bekannt ist; beeindruckend sind auch die riesigen Getreidespeicher und Stallungen des Sultans. Marrakesch ist die typischste aller marokkanischen Städte; sie wurde im Jahr 1062 gegründet und ihre Stadtparks werden bis heute von einem unterirdischen Bewässerungssystem aus dem 11. Jahrhundert gespeist. Die Stadt ist eine Ansammlung von verwinkelten, engen Gassen, Plätzen, Palästen und Moscheen; sehenswert sind v.a. die Koutoubia-Moschee, der Platz „Djeema el-Fna“, der Bahia-Palast, die Menara-Gärten und der Kamelmarkt.
Wüstenstädte
Wichtige Städte am Rand der Sahara im Südosten Marokkos sind Zagora mit einer uralten Festung (11. Jahrhundert) und dem Djebel Zagora (Aussichtspunkt) sowie Erfoud; dieser Ort ist Ausgangspunkt in ein sehenswertes Dünengebiet und zu den antiken Handelsstädten Rissani und Sijilmassa, die bald von der Wüste wieder verschlungen werden.