Marrakesch & Umgebung

Marrakesch, von arabischen Dichtern die Perle des Südens genannt, besitzt einen saharischen Charakter. Die 20 Kilometer lange Stadtmauer aus Stampflehm mit ihrer rotbraunen Färbung und eine große Palmenoase tragen maßgeblich dazu bei.

Marrakesch schafft es tatsächlich, jeden Besucher zum Kauf einheimischer Waren zu animieren. Auf den Souks findet man Teppiche, Gewürze, Schlangenhäute zwischen Henna und Safran, bunt bedruckte Baumwollstoffe, diverse Dosen und Fläschchen mit arabischen Aufschriften, Affenzähne, feines Tuch oder frisch gefärbte Wolle. Durchaus sinnvoll kann es sein, sich von einem Ortskundigen begleiten zu lassen. Auf diese Weise kann nicht nur der Besuch der Märkte, sondern auch die Erkundung ganz Marrakeschs ein unvergessliches Erlebnis werden. Offizielle Führer kommen hier ebenso in Betracht wie freundliche Herren, die den Besucher auf der Straße ansprechen. Das Aushandeln der Preise spielt dabei eine entscheidende Rolle, nicht nur für Waren, auch für den Begleiter.

Ein Muss für jeden Urlauber ist der Djemaa el-Fna – der Platz der Gehenkten. Hunderte von Neugierigen sind auf Marrakeschs lebhaftestem Platz täglich unterwegs. Schlangenbeschwörer, die mit Kobras und Vipern zum Tanzen animieren, können neben dem Zahnarzt, der gleich vor Ort behandelt, bestaunt werden. Heiler breiten Tinkturen und getrocknete Tierkörper vor sich aus. Es gibt Schreiber, die Briefe aufsetzen und Kutscher, die vor ihrer Droschke um Fahrgäste werben. Ratsuchende erhalten kleine Lederbeutelchen mit beschrifteten Papierschnipseln von ehrwürdigen Männern, die auf die heilende Kraft der Koranverse schwören. Beim Genuss von frisch gepresstem Saft oder einem für Marokko typischen Nana-Minze-Tee kann allein das Beobachten der Szenerie einen bleibenden Eindruck hinterlassen.

In den Menara-Gärten geht es wesentlich ruhiger zu. Die Obst- und Olivenplantagen, in deren Mitte ein maurischer Pavillon steht, sind für einen erholsamen Spaziergang geeignet. Ein Erlebnis ganz anderer Art erwartet den Reisenden im Majorelle-Garten. Bänke laden immer wieder dazu ein, das Gefühl von etwas Paradiesischem zu genießen. Bunte Schmetterlinge tanzen über den Bougainvilleas. Kakteen, Palmen, Riesenbambus, aber auch rosafarbener Hibiskus oder Papyrusstauden sind hier zu finden. Ein kleines Museum zeigt islamische Kunst, Teppiche, Schmuck und Bilder von Jacques Majorelle, dem Gründer des Gartens.

Die Umgebung von Marrakech ist für Naturliebhaber genau das Richtige. Das Ourika-Tal mit seiner bezaubernden Landschaft endet in Oukaimeden. Die Wintersportsaison dauert hier von Dezember bis April, der Sessellift bringt Sportbegeisterte bis auf eine Höhe von 3300 Meter. Das Dorf Imlil ist Ausgangspunkt für Wanderungen im Nationalpark des Djebel Toubkal, dem höchsten Berg Nordafrikas. Die Moschee von Tin-Mal im Hohen Atlas gehört ebenfalls zu den Hauptsehenswürdigkeiten. Marrakesch ist zu jeder Jahreszeit eine Reise wert.